Der Neue Audi Q7. Einfach Ein Verdammt Gutes Auto
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Dank der freundlichen Mitarbeiter des Audi Zentrums in Landshut hatte ich gestern die Möglichkeit, mit dem neuen Audi Q7 einen (fast im Wortsinn) Feldversuch durchzuführen.
Ich sollte vermutlich damit beginnen, dass ich SUVs eigentlich nicht mag. Wenn es sich nicht gerade um sehr große Familien handelt, braucht niemand wirklich soviel Platz. Die häufig angeführte hohe Sitzposition mag für einige Menschen angenehm sein, sie verschlechtert jedoch für alle Menschen (sehr wichtig) Fahrdynamik und (vermutlich auch irgendwie wichtig) Effizienz. Ich war also auf dem ziemlich festen Standpunkt, so ein Ding niemals zu kaufen.
Der neue Q7 fordert diese Sicht der Dinge jedoch recht erfolgreich heraus.
Zunächst konfrontiert er dich mit soviel offensichtlichem Platz für Gepäck und Passagiere, dass sogar Mr “das müssen wir doch nicht alles in Urlaub mitnehmen…” zugeben muß, dass ein SUV gewisse Vorteile gegenüber einem Kombi haben könnte. Letztendlich mag es ja sogar für nicht ganz so große Familien recht komfortabel sein, einfach mal alles mitnehmen zu können.
Außerdem ist es doch recht eindrucksvoll, wie schnell man sich an die hohe Sitzposition gewöhnt. Neben einem ja auch nicht gerade kleinen VW Passat zu parken und über dessen Dach schauen (oder drauf spucken) zu können bietet einen gewissen Reiz.
Aber, wird man einwerfen, die Fahrdynamik. Das ist in der Tat ein Problem.
Außer man fährt den neuen Q7.
Dieses Auto ist vermutlich derzeit eines der besten Beispiele wie Hersteller Fahrzeuge bauen, die meistens eher größer werden, weil die Kundschaft Dinge wie Komfort oder Sicherheit verlangt.
Und die dann mit Technologie dafür sorgen, dass sich diese Fahrzeuge viel kleiner und leichter anfühlen, als sie sind.
Tatsächlich ist der neue Q7 auch auf dem Papier kleiner und leichter als sein Vorgänger. Aber bei weitem nicht in dem Maße, wie das “Popometer” vermittelt.
Dies schafft er durch eine Kombination aus adaptiver Luftfederung (in diesem Fall die Sportversion) und Allradlenkung (und Allradantrieb Quattro natürlich). Und fährt damit beinahe wie ein A3, wobei die physischen Dimensionen, Gewicht und hoher Schwerpunkt fast verschwinden.
Und wenn man genug davon hat, ihn in Kurven zu schmeißen als wäre er halb so groß, kann man Drive Select auf “Offroad” stellen, die Bodenfreiheit um einen Faktor erhöhen, den Experten als “sehr viel” bezeichnen, und mit diesem 60.000€+ Luxus-Audi in ein Feld pflügen. Weil, warum nicht.
Und das alles während man den Rest deutscher Technik-Spielereien genießt, mit Albumcover im Tacho, selbstfahrendem Q7 im Stau oder präzise aus dem Matrix-LED Dauerfernlicht ausgeschnittenem Gegenverkehr.
Wunderbar.
Und ich habe noch nicht mal das Interieur erwähnt, mit Leder, Aluminium und Holz, sowie natürlich sparsam verwendetem aber hochwertigem Kunststoff.
Und nachts leuchtet es auch noch in welcher Farbe man möchte.
Das ist er also, der neue Q7. Der beste (?) SUV, der sich nicht einmal anfühlt, als würde man einen SUV fahren.
Und das ist auch gut so.